Ist die Notfallversorgung der Bürger_innen in Hamburg durch den Rettungsdienst noch gewährleistet? Die mehr als 80 Rettungswagen, die für die Sicherheit der Bevölkerung einsatzbereit zur Verfügung stehen, werden seit mehreren Monaten so häufig alarmiert, dass die Belastung für die Beschäftigten inzwischen unerträglich hoch ist. Einige Rettungswagen werden täglich zu über 20 Einsätzen alarmiert. Eine Vor- und Nachbereitung der Einsätze oder Zeit zum Luftholen für die Besatzungen ist oft nicht mehr möglich. In der Vergangenheit wurden Feuerwehr und Rettungsdienste lediglich zum Jahreswechsel über 1.000-mal in 24 Stunden alarmiert. Ein Beschäftigter brachte es auf den Punkt: Jetzt feiern wir täglich Silvester!
Ein Großteil der Alarmierungen sind keine Notfalleinsätze im klassischen Sinne, die trotzdem von Feuerwehr und Rettungsdienst ernst genommen werden. Die Notaufnahmen in den Krankenhäusern sind durch diese Fälle ebenfalls so überlastet, dass stundenlanges Warten auf eine Behandlung die Regel ist. In Folge der Überlastung müssen die Notaufnahmen häufig gesperrt werden. Die Rettungskräfte müssen selbst Patient*innen in lebensbedrohlichen Zuständen quer durch die Stadt fahren.
Dazu Jürgen Minners, Landesvorsitzender der komba gewerkschaft hamburg und M. Althoff, Vorsitzender der Gewerkschaftsgruppe Feuerwehr der komba gewerkschaft hamburg: „Täglich werfen überlastete Kolleg*innen das Handtuch und fühlen sich nicht mehr in der Lage, diese psychischen und physischen Belastungen länger zu ertragen. Die komba gewerkschaft hamburg warnt seit Jahren vor diesem Verschleißmodus, den jetzt auch die Bürger*innen zu spüren bekommen, weil Feuerwehr und Rettungsdienste es regelhaft nicht mehr schaffen, alle Rettungsmittel zu besetzen. Zeitweise müssen zugunsten der Notfallrettung Löschfahrzeuge außer Dienst genommen werden. Das freie Personal wird dann für die Besetzung der Rettungswagen genutzt.“
Die komba gewerkschaft hamburg fordert die zuständige Behördenleitung und den Ersten Bürgermeister auf, endlich zu handeln und vorhandene Konzepte umzusetzen, um möglichen Schaden von den Bürger*innen sowie den Beschäftigten im Feuerwehr- und Rettungsdienst der Stadt Hamburg abzuwenden.
Rückfragen an J. Minners, 0176 538 18 478 oder M. Althoff, 0170 225 72 27
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