Die Arbeitgeber sehen nach den ersten beiden Verhandlungsrunden im Sozial- und Erziehungsdienst keinen Handlungsbedarf. Die Beschäftigten sind die Blockadehaltung satt. Sie treten mit lokalen Aktionen in den Ausstand. Die komba gewerkschaft hat heute an Orten in Hessen und Nordrhein-Westfalen zum Streik aufgerufen.
„In Richtung Arbeitgeber sagen wir lautstark und bestimmt: Wir halten fest an den berechtigten Forderungen nach Aufwertung, Attraktivität und der ganz konkreten Entlastung im Arbeitsalltag für die Kolleginnen und Kollegen der sozialen Berufe“, macht Andreas Hemsing, Bundesvorsitzender und NRW-Landesvorsitzender der komba ge-werkschaft, deutlich.
In Aktionen vor Ort machen zahlreiche Beschäftigte ihrer Wut über den bisherigen Ver-handlungsstand Luft. Sie untermauern, dass ihre immens wichtige Arbeit und gesellschaft-liche Bedeutung nicht länger nur mit freundlichen Worten hervorgehoben werden darf. Sie muss sich endlich finanziell und in attraktiven Arbeits- und Rahmenbedingungen wiederfinden.
„Die Anforderungen an die Beschäftigten sind kontinuierlich gestiegen. Spätestens die Corona-Pandemie hat allen gezeigt, wie unbezahlbar wichtig die sozialen Berufe sind. Durch die traurige Flüchtlingssituation wird die Hilfe und Expertise der Kolleginnen und Kollegen erneut stark benötigt. Ohne spürbare Maßnahmen zur Entlastung werden aller-dings weitere Beschäftigte ihre Berufe verlassen. Neue Fachkräfte lassen sich unter den aktuellen Arbeits- und Rahmenbedingungen keine gewinnen. Die Arbeitgeberseite muss endlich aufwachen und handeln, bevor es zu spät ist“, fordert Hemsing.
Die komba gewerkschaft hatte in dieser Woche die Beschäftigten außerdem bereits in Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein punktuell zum Streik aufgerufen.
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Foto: © Sascha Faber für komba ov aachen (Archivbild)