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gewerkschaft hamburg

Warum nur ein teurer Umzug … wenn man auch zwei haben kann?

19. Mai 2010

Die komba gewerkschaft hamburg kritisiert in der Mai-Ausgabe ihrer Mitgliederzeitschrift „aspekte“ Umorganisationswahn und Umzugsorgien des Senats. Jüngstes Beispiel: Weil der Investor am Überseequartier in der HafenCity seine Gebäude nicht voll bekommt, muss die Stadt zu satten Mieten einspringen. Zunächst hieß es, das Bezirksamt Hamburg-Mitte solle in das neue, „hippe“ Stadtquartier ziehen und so gleichzeitig eine städtebauliche Entwicklung am bisherigen Standort Klosterwall (City Hof) ermöglichen. Dann, im April 2010 die plötzliche Wendung: Das Bezirksamt soll in das Gebäude der heutigen Behörde für Wirtschaft und Arbeit (BWA) am Alten Steinweg und die BWA stattdessen in die HafenCity verlagert werden.

Dazu der komba Landesvorsitzende Horst Weidemann: „Jeder Behördenumzug mit mehreren tausend Arbeitsplätzen, jede Umorganisation der hamburgischen Verwaltung, verschlingt nicht nur Geld für Planung und Umsetzung, sondern verringert Produktivität und Kapazitäten, die anderweitig dann fehlen, erregt die Gemüter und zwingt dazu, Arbeitsabläufe neu zu organisieren und einzuüben. So etwas muss daher wohl überlegt sein, besonders in Zeiten besonders leerer öffentlicher Kassen.“

In diesem Jahrtausend gab es so viele Umzüge und Umorganisationen wie niemals zuvor. Viele davon waren kurzfristig, wurden schnell wieder rückgängig gemacht, manche völlig unnötig. Einige schlimme Beispiele:

  • Weil ein namhafter Mäzen seine neuen Gebäude am Tierpark Hagenbeck nicht vermieten konnte, musste – verbunden mit Umstrukturierungen – das Finanzamt Altona dorthin umziehen und ließ am alten Standort ein Gebäude zurück, das bis heute Probleme verursacht.
  • Die Senatskanzlei – verkauft im Zuge von „PRIMO“ (Projekt Immobilienmobilisierung) – musste anderen Plänen des neuen Eigentümers mit der Alten Post weichen und in teurere, größere Räume in Sichtweite des Rathauses umziehen.
  • Im Hanse-Viertel residieren Sport- und Medienamt der erweiterten Behörde für Kultur, Sport und Medien (BKSM) in viel zu teuren und großen Räumen. Das Medienamt wird jetzt, mit Teilen der Senatskanzlei, zur BWA verlagert.
  • Der Kupferhof, langjähriger Ort der zentralen Fortbildung für die hamburgische Verwaltung, wurde vor einigen Jahren geradezu ebenso überstürzt aufgegeben, wie die Verwaltungsschule in der Schwenckestraße 100 im Stadtteil Eimsbüttel.
    Der malerische Kupferhof ist bis heute nicht verkauft.
  • Unvergessen ist die Öko-Ruine „VIVO“ an der Bahrenfelder Straße – eine grüne Hinterlassenschaft. Keiner wollte sie, am Ende musste u.a. die Kasse.Hamburg in teilweise ungeeignete Büroräume ziehen, die Stadt mit Millionen an Steuergeldern für hochtrabende Pläne eintreten.

Weidemann: „Der Senat will ja politisch immer ganz vorne sein. Es ist aber mehr als fragwürdig, wenn er es auf einem Feld versucht, das dafür denkbar ungeeignet ist. Hier wären mehr Verantwortungsbewusstsein und Fingerspitzengefühl angezeigt.“

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